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Kulturlandschaft
Trithemius

Meisenheim

Meisenheim, am unteren Glan gelegen, war durch die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken einmal zur zweiten Residenz ausgebaut worden. Von dieser großen Zeit zeugen noch das ehemalige Schloss ("Magdalenenbau") und die spätgotische Schlosskirche mit ihren Fürstengräbern (Wittelsbacher Grabkapelle). Wegen ihres in sich geschlossenen, mittelalterlichen Stadtbildes wird Meisenheim oft das "Pfälzische Rothenburg" oder das "Rothenburg am Glan" genannt. Eine Vielzahl alter Gassen, malerische Winkel, wunderschöne Häuserzeilen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, eine katholische Pfarrkirche im Bauern-Barock und insbesondere das älteste Fachwerkhaus im Nahegebiet haben diesen Ruf mitbegründet. Dieses Fachwerkhaus, das sogenannte "Gelbe Haus", wurde wahrscheinlich um das Jahr 1490 als Johanniter-Komturei mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden, einer großen Zehntscheune sowie einem Schiefer-gedeckten Übergang zur Schlosskirche erbaut. Der Name "Gelbes Haus" ist auf den Umstand zurückzuführen, dass das Fachwerk des Gebäudes in früheren Jahrhunderten gelb gestrichen war. Später diente die ehemalige Komturei als Zweibrücker Amtshaus mit dem Sitz der fürstlichen Landschreiberei. In Meisenheim stand vermutlich schon vor dem Jahre 1000 eine Pfarrkirche (1297 erstmals urkundlich erwähnt), die in den Jahren 1479-1504 durch den Neubau der heutigen, dreischiffigen Schlosskirche ersetzt wurde. Zu ihren besonderen Kostbarkeiten zählen die Grabdenkmäler aus der Zeit der Spätrenaissance sowie die mit Rankenschnitzwerk verzierte Orgel der Gebrüder Stumm aus dem Jahre 1769.

Die sehr eindrucksvolle Markthalle wurde zwischen 1550 und 1560 von der Stadt Meisenheim erbaut. Das langgestreckte zweigeschossige Gebäude nimmt mit sechs doppelten Fensterachsen den größten Teil der Südseite des Marktplatzes ein. Sein Obergeschoss besteht aus reich gemustertem Fachwerk, das im Erdgeschoss von zehn aus Sandstein gearbeiteten toskanischen Säulen getragen wird. Das Rathaus aus dem Jahre 1517 mit einem seitlich versetzten, kunstvoll ausgearbeiteten Erker steht traufseitig an der westlichen Häuserzeile der Untergasse, umgeben von alten Bürgerhäusern und von zwei Gassen flankiert. Das Erdgeschoss öffnet sich in drei hohen Spitzbogen mit geschnitzten Türen zur ehemaligen Markthalle. Meisenheim besaß einst drei Stadttore, von denen aber zwei im Jahre 1822 abgebrochen wurden. Das einzig erhaltene Stadttor ist das Untertor mit den ältesten Teilen des Torturmes aus dem 14. Jahrhundert —eines der Wahrzeichen der Stadt. Dieser Torturm schützte die von Osten über die Glanbrücke führende Zufahrt zur Stadt.

Das Umland von Meisenheim, typisches Pfälzer Bergland mit vielen Erhebungen, ist gerade in seiner Abgeschiedenheit von besonderem Reiz. Ganz in der Nähe bei Schweinschied kann man das größte römische Felsendenkmal auf deutschem Boden besichtigen.

vSpacer Das «Gelbe Haus» in Meisenheim: ältestes Fachwerkhaus im Nahegebiet (Nahetal)

Das «Gelbe Haus» aus dem Jahre 1490.

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